Carolin Bollig

Habit

Viele lange Hornfäden. Ein Rudiment des Fells der Säugetiere. In der Beschaffenheit beeinflusst durch die genetische Disposition, den hormonellen Status wie auch das Lebensalter. Ein natürliches, alltägliches Produkt. Innen und außen zur gleichen Zeit. Es schafft Identität, ist ein Kleidungsstück oder auch Verkleidung. Ein Indiz für Geschlecht wie auch sozialen Status. Sowohl Teil des Körpers als auch Material. Indem es dem Verfall trotzt, verweist es selbst nach dem Tod auf unsere Identität.

Durch die Betrachtung der Objekthaftigkeit eines vielseitigen Materials ist „Habit“ eine Darstellung des ambivalenten Zusammenspiels zwischen Haar und Körper.

Carolin Bollig studiert seit 2008 Fotografie an der FH Bielefeld. Die Arbeit „Habit“ entstand im Kurs „Künstlerische Portrait- Fotografie“ bei der Londoner Gast-Dozentin Wiebke Leister. Sie war Bestandteil der Ausstellung figuring out, taking shape, facing in