Les femmes du Maroc

Ein Mann fragt den Propheten Mohammed:
»Wer wird die Person sein, die ich an erster Stelle in meinem Herzen tragen werde?« Er antwortet: »Deine Mutter.«
»Und wen an zweiter Stelle?« «Deine Mutter.«
»Und an dritter Stelle?« »Deine Mutter.«
»Und an vierter Stelle?« »Deinen Vater.«

Immer wieder entdeckt man bunte, wandelnde und flatternde Punkte am Straßenrand. Frauen sind im marokkanischen Straßenbild in der Minderheit. Doch im Moment ihres Auftretens sind sie umso auffälliger. Durch ihre Kleidung setzen sie sich den Männern gegenüber ab. Die modische Präsenz gibt ihnen Spielraum für Identität. Was trotz Verschleierung die Individualität der Frauen widerspiegelt.

Die Bilder befassen sich mit Streetfashion in Marokko. Die bunte Verschleierung und Verhüllung  spielen mit der Körperform, der Weiblichkeit und es entsteht eine starke Präsenz der Frauen. Dazu kommt eine Bildsprache, die Reportage und Modefotografie vereint. Unbeantwortet bleibt die Frage, wer die gesichtslosen Modelle sind, die zum Sinnbild werden.

Somit entsteht ein Bezug auf die Rechte der Frauen und ihre Emanzipation. »Marokko hat in den letzten Jahren einige Schritte in Richtung Modernität getan. Noch gibt es vieles, was sowohl im Alltag als auch im Rechtssystem weitergedacht und umgesetzt werden müsste, um Gewalt einzudämmen, Gleichberechtigung zu ermöglichen und Unabhängigkeit zu schaffen.«

Fabienne Karmann hat von 2008 bis 2014 an der FH Bielefeld studiert. Sie machte ihren Bachelor of Arts mit der Arbeit »Les femmes du Maroc« bei Prof. Katharina Bosse und Prof. Anna Zika.